EUROCIS 2018 – DIE THEMEN DER MESSE

  • Self Checkout und Mobile Payment bringen eine digitale Revolution für den Einzelhandel

  • Die Digitalisierung bietet viele neue Chancen für den Handel

  • Die Verwendung von Digital Extensions am POS sichert Händlern Mehrwert

Auf der EuroCIS, der führenden Fachmesse für Retail Technologie, wurden vom 27.02. bis zum 01.03. wieder die neuesten Entwicklungen für den Einzelhandel präsentiert. Ca. 12.000 Fachbesucher aus 89 Ländern reisten nach Düsseldorf, um sich über aktuelle Trendthemen zu informieren. Beliebt waren vor allem schon länger bekannte Technologien, wie etwa Checkoutsysteme und POS-Hardware. Aber auch Lösungen aus den essentiellen Bereichen Internet of Things (IoT) und Augmented Reality (AR) standen dieses Jahr im Fokus der Messe.

Nach Eröffnung des ersten Amazon Go Shops in Seattle erfreut sich 2018 vor allem die digitale Customer Journey größter Beachtung. Supermärkte mit revolutionärer „Just Walk Out Shopping“-Experience wird es aufgrund von hohen Datenschutzauflagen in naher Zukunft in Deutschland nicht geben. Die neusten Lösungen mit intelligenten Assistenzsystemen sowie Entwicklungen in den Bereichen Self Checkout und Mobile Payment bringen die digitale Revolution für Deutschlands Einzelhandel.

Wearables für den Service – Smarter Kundenservice leicht gemacht

Das Unternehmen TREKSTOR stellte auf der EuroCIS seinen neuen Smartagent vor, der die Customer Experience vor Ort optimiert und hilft, vorhandene Ressourcen effizienter zu nutzen. Das Servicepersonal am Point of Sale erhält dafür eine Smartwatch. Die Smartwatch benachrichtigt den Mitarbeiter, wenn am Point of Sale Handlungsbedarf besteht. So sendet beispielsweise der Pfandautomat eine Mitteilung, wenn er geleert werden muss, der Backautomat, wenn nicht genügend Rohlinge vorrätig sind.

Zusätzlich zu den automatisierten Mechaniken bietet der Smartagent außerdem Vorteile im direkten Kundengespräch. Per Knopfdruck kann der Kunde am POS seinen Beratungswunsch äußern, das Servicepersonal wird daraufhin von der Smartwatch darauf hingewiesen. Außerdem ermöglicht das System Mitarbeitern Lagerbestände einzusehen und ohne Umwege Nachbestellungen durchführen zu können.

Erleichtern kann der Smartagent auch die Aufgabenverteilung durch das Storemanagement: Bestimmten Mitarbeitern können simpel verschiedene Aufgaben zugewiesen werden. Sind diese erledigt, erfolgt die Bestätigung ebenfalls per Smartwatch.

Verknüpft mit Technologien des Internet of Things birgt das offen gestaltete System von TREKSTOR vor allem für Customer Experience und Ressourcenmanagement viele Vorteile.

Touchkiosks bringen Click and Collect an den Point of Sale

Der Touchkiosk fand dieses Jahr besonderen Anklang bei den Besuchern der Fachmesse. Trotz seines unspektakulären Aussehens, generiert das System viele Vorteile am Point of Sale.

Der Kunden hat den Vorteil eines vollständigen Sortiments, das unabhängig von Lagerbeständen am Point of Sale permanent sichtbar ist. Bestellte Artikel können dann abgeholt oder nach Hause geliefert werden. Onlinehandel und stationärer Handel werden hier nicht gegeneinander ausgespielt, sondern clever kombiniert um den größtmöglichen Nutzen zu erzeugen.

Vor allem mit Flexibilität können die Systeme bei den Händlern punkten. Häufig kann ein Touchkiosk als Erweiterung bereits vorhandener IT-Systeme am POS eingebunden werden und erfordert kein Verwerfen oder Abschaffung vorhandener, etablierter Infrastrukturen. Durch diese einfache Handhabung verbinden Touchkiosksysteme die digitale Customer Experience mit vergleichsweise geringen Kosten.

Die Zukunft des Zahlens: Verifone bringt etwas anderes Mobile Payment

Der Hersteller Verifone stellte auf der EuroCIS ein neues Bezahlterminal vor, das mehr Individualisierung im Zahlungsprozess gewährt und von der EC-Karte bis zu Mobile Payment alle Zahlungsmethoden miteinander vereint. Das Terminal ist mit einem 5 Zoll großen Multimedia Touchscreen ausgestattet, der es ermöglicht, verschiedenste Interaktionen über das Terminal abzuschließen. Besonders ist auch, dass das Terminal muss nicht ortsgebunden an der Kasse platziert sein. Der Verkäufer kann es auch als mobiles Terminal verwenden. Das erleichtert die Kundenberatung auf offener Fläche.

Einzelhändlern haben die Möglichkeit, eine individuelle Oberfläche zu entwickeln und zu implementieren. Dazu gehört neben einem Corporate Design auch die individuelle Ansprache der Kunden beim Bezahlvorgang. Das macht es für Unternehmen einfacher den Bezahlprozess individueller und somit angenehmer zu gestalten. Durch das auf Linux basierende System sind der Individualisierung keine Grenzen gesetzt und die einfache Bedienung hält die Kosten niedrig.

Außerdem erkennt das System Kunden und kann sie eindeutig identifizieren. Individuelle Bonusprogramme können also mithilfe des Bezahlterminals durchgeführt werden. Das bildet bei Kunden Markenpräferenzen aus und stärkt die Bindung.

Das Fazit: Ist der digitale Umbruch im Einzelhandel nahe?

Wie man sieht, gab es auch dieses Jahr wieder viele digitale Neuerungen auf der EuroCIS  . Immer mehr zeigt sich: Die anfängliche Vermutung, Digitalisierung sei der Feind des stationären Handels geworden, bewies sich als falsch. Durch die neuen Technologien auf dem Markt bieten sich viele Chancen für den Handel, die Verbindung von online und analog begeistert die Kunden. Die Angst, abgehängt zu werden, schwindet und wird langsam aber sicher durch einen optimistischen Umgang ersetzt. Fachbesucher und Aussteller auf der Messe sind sich einig: In Deutschland wird es keine plötzliche digitale Revolution des Einzelhandels geben. Jedoch ist sicher, dass Veränderungen im deutschen Handel meist langfristig sind und nicht nur kurze Erscheinungen. Die Verwendung von Digital Extensions am Point of Sale sichert Händlern Mehrwert und sollte als eine Investition in die Zukunft begriffen werden.