Amazon Alexa – ein Trend für den POS?

  • Unerschlossenes Marketing-Potential: In Zukunft könnte Werbung über den intelligenten Sprachassistenten abgespielt werden.

  • Amazon’s Alexa am POS: Die Sprachassistentin kann so programmiert werden, um den Kunden am Point of Sale mit relevanten Informationen zu versorgen und kreiert dadurch eine einzigartige Customer Experience.

  • die Problematik betrifft in Deutschland, wie so oft, den Datenschutz und die Manipulation der künstlichen Intelligenz (KI) als Werbemaßnahme .

Um Amazons Alexa herrscht seit der Einführung im deutschen Markt ein großer Hype, der kaum einem Innovations-Interessierten entgangen sein kann. Zwar haben mit Siri oder Google Now sprachgesteuerte Assistenten schon vor einiger Zeit Einzug in unsere Leben erhalten. Diese verfügen jedoch nur über begrenzte Möglichkeiten. Alexa hingegen bietet bereits jetzt 1.200 deutschsprachige Dienstleistungen, sogenannte Skills. Diese erlauben es dem Nutzer, auf die eigenen Interessen zugeschnittene aktuelle Zusammenfassungen zu hören, ein Taxi zu bestellen oder Produkte über Amazon zu ordern.

Doch nicht nur die Privatnutzer sind begeistert. Auch die Marketing-Experten haben leuchtende Augen. Denn auch wenn Alexa zunächst noch mit Kinderkrankheiten wie beispielsweise Verständnisproblemen zu kämpfen hat, sehen Experten in den sprachgesteuerten Assistenten das Potential, eine ähnliche Revolution auszulösen, wie das erste iPhone. Dieses wurde damals ebenfalls wegen kleinerer Unstimmigkeiten als „Hype ohne Zukunft“ abgestempelt. Alexa bietet kreativen Köpfen eine vollkommen neue Dimension wirksame Werbung zu platzieren und so Sichtbarkeit sowie Kundenbindung zu erreichen. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, den Kunden zum Point of Sale zu führen. Es gibt jetzt schon Händler, welche einen Skill entwickelt haben, welcher den Kunden die neusten Angebote und die Öffnungszeiten vorliest. Dabei sind vor allem Serviceleistungen, die dem Kunden einen Mehrwert bieten, vielversprechend.

Alexa – neue Ansprechpartnerin am POS?

Das Hosenlabel Alberto hat sich als erstes Ladengeschäft Deutschlands1 die Hilfe von Alexa an seinen POS geholt. Diese beantwortet dort Fragen zur aktuellen Kollektion, Passform und zu Styles. Weiter weiß Alexa auch über das Unternehmen selbst bestens Bescheid. Zwar könnte auch ein Mitarbeiter aus Fleisch und Blut dem interessierten Kunden diese Informationen liefern, jedoch ist Innovation ein wichtiger Teil der Neukundengewinnung und trägt auch positiv zur Kundenbindung bei. Wie durch dieses Anwendungsbeispiel deutlich wird, kann schon heute mit Alexa eine einzigartige Customer Experience kreiert werden. Marken können sich durch geschickte Konzepte als Pionier am Markt aufstellen.

Ein weiteres Beispiel, das ein mögliches Einsatzgebiet von Alexa am POS zeigt, findet man in den USA, wo der sprachgesteuerte Assistent bereits seit fast zwei Jahren erhältlich ist. Die Café-Kette Starbucks bietet ihren Kunden die Möglichkeit, von zu Hause aus Getränke an einem der fünf zuletzt besuchten Standorte vorzubestellen und direkt zu bezahlen. Ein Anstieg der Kundenbindung ist bei diesem Service schon vorprogrammiert.

Durch diese Beispiele wird deutlich, dass uns insbesondere im Marketing und am Point of Sale  in den nächsten Jahren starke Veränderungen durch sprachgesteuerte Assistenzsysteme erwarten werden.

Was es zu vermeiden gilt

Leider gibt es auch Missbrauchsvorwürfe gegen Unternehmen, die versucht haben, per Alexa Werbung zu treiben. So bieten manche Journale an, Werbung eines Unternehmens in die „tägliche Zusammenfassung“ der Alexa-User einfließen zu lassen, um so diese Plattform direkt zu monetarisieren. Eine amerikanische Fast-Food Kette, machte sich das zu Nutzen und geriet in der Folge in die Kritik. Nutzer bekamen nämlich statt der aktuellen Nachrichten Werbung für saftige Hähnchenschenkel zu hören.

Auch der Amazon Konkurrent Google Home war unlängst Ziel eines Shitstorms: Das Fast-Food Unternehmen Burger King hat dem Sprachassistenten in einem Werbespot die Frage gestellt: „Ok Google, was ist ein Whopper?“. Daraufhin las der Assistent den ersten Satz des Wikipedia-Eintrags über den Burger vor. Soweit so unspektakulär. Jedoch wurde dieser zuvor vom Marketingleiter des Fast-Food Unternehmens bearbeitet. Der kollektive Aufschrei folgte postwendend.

Zwar haben Google und Wikipedia klar kommuniziert, dass sie Missbrauch zu Werbezwecken nicht dulden. Es scheint jedoch schwierig zu sein, diese Richtlinie in die Praxis umzusetzen.

Fazit: AssistenzSysteme Bieten unerforschte Möglichkeiten 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die sprachgesteuerten Assistenzsysteme jede Menge Freiraum bieten, um spannende und kreative Marketingideen zu verwirklichen und sich von der Konkurrenz zu differenzieren. Wichtig ist aber ebenfalls, dass Werbeaktionen mit sprachgesteuerten Assistenz-Systemen gut durchdacht und sinnvoll konzipiert sind.